Freitag, 5. April 2013

Day and Night; Licht und Schatten KM 64


Tja es war wohl doch nur ein Kurzbesuch. So schön das Wetter bei der ersten Tour auch war, so hat, wenigstens gefühlt, der Winter wieder die Oberhand gewonnen. Gestern und heute waren es gerade mal so um die 5°C und ziemlich bedeckt. Nicht unbedingt meine beliebtesten Umgebungsvariablen um vor die Tür zu treten. Aber ich habe ja einen neuen Motivator in der Garage sehen. Also gestern doch noch nach der Arbeit die Radklamotten übergeworfen und um 19 Uhr auf den Renner gesetzt. Ich wollte einfach mal sehen, was auf meiner 30km Kalibrierrunde geht und vor allen Dingen wie sich meine Beleuchtung schlägt.

Also wieder rauf auf den Bahnradweg „Schluff“ und dann schön gleichmäßig kurbeln. Nachdem ich an den Häusern vorbei und mehr oder weniger alleine auf dem Radweg, habe ich mir den Knopf ins Ohr gesteckt und mich etwas beschallen lassen. Das macht schon Laune und hilft etwas über die allmählich kälter werdenden Füße hinweg. Im Prinzip bin ich ja auf kaltes Wetter gut eingestellt. Und der Körper bleibt auch bei niedrigen Temperaturen schön warm. Einzig die Füße machen mir nach wie vor Probleme. Überschuhe hatte ich auch schon probiert, allerdings ohne den erhofften Erfolg.

Da hilft Nichts….weiter treten. Zwischendurch, speziell beim Hoch und Runterschalten der DualDrive Nabenschaltung, machen sich leichte Ungenauigkeiten im Schaltvorgang bemerkbar…komisch. Da sollte ich wohl am Wochenende mal nachschauen…das dachte ich, aber der Gott des Rollenden Rades und der klappernden Schaltung hatte eine andere Überraschung für mich parat. Aber dazu später.

Bei meiner ersten Tour war ich ja bei Süchteln Hagen abgebogen, dieses Mal rolle ich aber weiter geradeaus Richtung Vorst. Man fährt erst durch Felder und kommt dann später in den Bereich von Vorst. Linker Hand ist ein kleines Industriegebiet und rechter Hand Wohngebäude. Hier und da sieht man ein paar Zwei- und Vierbeiner auf ihrer abendlichen Runde. Von jedem werde ich fröhlich aber auch manchmal argwöhnisch beäugt. Schnell bin ich durch Forst durch und fahre noch ein paar Kilometer nach St. Tönis. Ähnliches wie zuvor; Industrie- und Wohngebiete. Aber diesmal biege ich ab Richtung Ortskern. St. Tönis bietet einen schönen Innenstadtkern mit Fußgängerzone und einigen netten Lokalitäten. Im Sommer ein echter Geheimtipp. Kurz vor dem Zentrum biege ich aber rechts ab und verlasse den Ort Richtung Krefeld Forstwald. Es wird so langsam dunkel und es wird Zeit Licht zu machen. Beide Lampen werden eingeschaltet. Eine 50Lux und eine 20Lux Photonenpumpe beleuchten den Fahrweg…echt beeindruckend und jetzt wo es durch den Wald geht, kann man schon gut die Ausleuchtung erkennen. Ich schalte ein paar Ritzel kleiner und trete mit ein wenig mehr Kraft und schon kommt die Fuhre in Schwung. Es ist zwar immer noch kein Vergleich zum „normalen“ Fahrrad aber man bekommt mal ansatzweise ein Gefühl für die Geschwindigkeit. Zügig rolle ich durch Forstwald und so langsam aber sicher nähre ich mich Neersen. 

So langsam aber sicher geht das Tageslicht aus. Die Strassenlaternen sind an und in  30 Minuten bin ich auch zu Hause. Kurz vor Neersen muss ich an einer Ampel anhalten. Ich schalte die Nabenschaltung auf den ersten Gang und da kommt ein seltsames Geräusch aus dem hinteren Bereich…Mist. Ich fahre noch über die Ampel, drehe den Drehgriff auf die zweite Stufe aber nichts passiert; dritte Stufe…wieder passiert nichts. Einmal zurückschalten…die Schaltung verharrt im ersten Gang. Ich halte an und betrachte mir die Schaltung. Die Clickbox und die Schaltstange lassen sich ganz einfach aus der Nabe ziehen…das kenne ich eigentlich anders. Ich versuche die Schaltstange wieder zurück zu schieben, das hilft aber nichts und die Chose bleibt in diesem „unfesten“ Zustand…naja jetzt kannst du sowieso nichts machen, sehe mal zu dass du nach Hause kommst. Am Schloss Neersen vorbei (auch ein schönes Ausflugsziel) über die Felder Richtung Niers. Unterwegs halte ich nochmal an, ob ich auch nichts verliere, aber zum Glück ist Alles noch dran. Ein kurzer Feldweg und dann geht es pfeilgerade an der Niers entlang. Einsam steht ein Silberreiher im Wasser…es ist fast 21Uhr…Bursche flieg auf den Baum; ein spätes Abendessen bekommt dir nicht. 
Mit einer höheren Trittfrequenz radle ich nach Hause. Die Lichtkegel meiner beiden Lampen leuchten den Weg vor mir sehr gut aus und ich kann optimal den Wegunebenheiten ausweichen. Ich spüre mittlerweile meine Zehen nicht mehr…Schwund ist eben immer. 

Endlich zu Hause…was ein Glück, denn mittlerweile hängt die Clickbox, nur noch gehalten vom Zug in der Luft und die Schaltstange ragt bedenklich weit aus der Nabe heraus. Das wäre nicht mehr lange gutgegangen. Ich versuche den Schaden zu richten aber irgendwie gelingt es mir nicht selbst nach dem Studium der Bedienungsanleitung bekomme ich die Schaltung nicht mehr in Gang. Also gut; eine Email an Bike Revolution und erst einmal eine Nacht darüber schlafen.

Fazit:
Das erste Mal über 30km, und ich fühle mich immer noch frisch (kein Wunder bei 3°C). Die beiden Lampen funktionieren sehr gut und auch das Rücklicht hält. Das Einzige was an mir nagt, ist der Gedanke an die defekte Schaltung….tauen meine Fußzehen nochmal auf?????

Tourdaten:
Zeit gesamt:                                          1h 59min
Länge:                                                    30,19km
Durchschnittsgeschwindigkeit:           16,4km/h
Höhenmeter:                                         75m (Google Earth)
Temperatur:                                          4°C




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