Nachdem auf der Rheintour eines
der Radlager aufgegeben hatte, musste die Sache jetzt dringend repariert werden.
Defektes Radlager |
Die einfache Lösung wäre der Austausch der Radlager; am besten gleich alle
zusammen, oder gleich auch neue Räder zu montieren. In den vergangenen Posts
hatte ich ja bereits berichtet, dass eventuell einen Umstieg von 18" Räder
auf 20" Räder in Erwägung ziehe. 18" Räder bieten ein wenig mehr
Agilität. Im Gegensatz rollen 20" Räder auch bei etwas schlechteren
Fahrbahnbeschaffenheiten etwas besser, da diese nicht in jedes Loch
hineinfallen. Ein weiterer Vorteil ist die bessere Auswahl von Reifen. Bei
18" Reifen ist man doch ziemlich im Angebot beschränkt. Nach einigem Hin
und Her habe ich mich für den Umstieg auf die größeren Räder entschieden.
Was
beim Umbau auf eine andere Radgröße beachtet werden muss, ist die Tatsache, das
die Spur des Trikes gegeben falls verändert. Laut Thomas Seide sollte das Nachstellen der Spur aber
kein Problem darstellen. Ich habe mir trotzdem ein paar Köpfe darum gemacht, da
ich nicht unbedingt über das entsprechende Messwerkzeug verfüge. Es ist wichtig,
daß die Vorderräder zum einen parallel zum Hinterrad stehen, und man sollte
darauf achten das die Vorderräder auch vorne ein wenig enger stehen. Man
spricht hier von ca. 1mm. Alles andere würde zu einer Verlangsamung der Fahrt
und zu erhöhtem Reifenverschleiß führen. Die Korrekte Spur hat einen
maßgeblichen Einfluss auf Geschwindigkeit und Fahrverhalten des Trikes.
Letztendlich zeigt dann allerdings nur ein Rolltest, ob die durch die Messung
vorgenommen Einstellungen auch in der Praxis den gewünschten Erfolg bringen.
Die neuen Felgen und
natürlich auch neue, für die 20“ Räder passende, Schutzbleche heute ich bereits vor der großen Tour bestellt. Das
Ganze sollte dann Mitte Mai bei mir eintreffen. Ich brauchte auch neue 20“
Reifen…die Wahl fiel auf den Schwalbe Energyzer Pro (ist leider nicht mehr
erhältlich; nur noch die Plus Version). Dieser Reifentyp verrichtet in der 26“
Version sein Dienst als Hinterreifen.
Die Wochen verstrichen, die Reifen wurden
recht schnell geliefert, aber von meinen Rädern und den Schutzblechen keine
Spur. Mittlerweile machte es auch keinen Sinn mehr mit den defekten Radlagern
weiter zu fahren. Man vernahm nur noch ein mahlendes Geräusch und das Rad drehte
sich fast gar nicht mehr. Notgedrungen musste ich auf mein Stevens Crossbike
umsteigen…jetzt weiß ich auch wieder warum ich Liegetrike fahre. Nachfragen bei
Bike Revolution ergaben, dass es wohl Probleme bei der Produktion der Schutzblechhalter
gegeben hatte, was dann letztlich zum Lieferverzug führte. Ende Mai wurden die
Teile dann endlich geliefert.
Im Grunde geht der Umbau recht einfach von
statten. Sobald die Muttern von der Steckachse der Vorderräder gelöst und
abgeschraubt sind, lassen sich die Achsen herausziehen und die Räder können einfach
entnommen werden. Die Radlager sahen wirklich mitgenommen aus, obwohl ich beim
Reinigen der Räder immer darauf geachtet hatte den Wasserstrahl nicht auf die Achsen
zu halten…der Hochdruckreiniger war sowieso tabu. Im nächsten Arbeitsschritt
werden die alten Schutzbleche entfernt. Das geht bei ausgebautem Rad wesentlich
einfacher. So stand mein beinamputiertes Wild One vor mir…wahrlich kein schöner
Anblick, aber das sollte sich ja bald ändern.
Ohne Vorderräder |
Als nächstes habe ich die Rotoren
der Scheibenbremse von den alten Rädern geschraubt und gleich an die neuen
Räder montiert.
Montage der Bremsscheiben |
Jetzt noch die Räder wieder in Position bringen, Steckachse
durchstecken und festschrauben…fertig.
Als nächstes habe ich die
Spur eingestellt. Hierzu habe ich mir mit ein paar Teilen aus dem Baumarkt ein
Werkzeug gebastelt. Das Messwerkzeug besteht aus einem Aluminiumrohr (8mm
Durchmesser). Auf die beiden Enden habe ich jeweils ein Mutter mit der Heißklebepistole
befestigt. In die Gewinde können jetzt entsprechende Gewindestifte
eingeschraubt werden. Eine zweite Mutter wird zum Kontern benutzt, damit sich
während des Messvorgangs nichts verstellen kann. Damit man die Mitte besser
taxieren kann habe ich noch eine Markierung auf das Rohr angebracht.
Werkzeug zur Vermessung der Spur |
Das Trike
habe ich nun vorsichtig mit den Vorderädern auf zwei Schienen gehoben. Somit
konnte ich nun die Räder optimal ausrichten und den Parallellauf zum Hinterrad
kontrollieren. Bei belastetem Trike habe ich nun den Abstand der Felgen am
vorderen und am hinteren Rand genommen.
Die Messung ergab einen Unterschied von 6mm von vorne zu hinten. Das war definitiv zu viel und die Spur musste an den beiden Spurstangen nachgestellt werden. Hierzu löst man beim Wild One die Spurstangen (leider reicht das lösen der Kontermutter nicht aus) an einer Seite und dreht den Kopf um 180°. Nun befestigt man die Spurstange wieder und überprüft den Effekt der Einstellung. Mit dieser zu Fuß Methode habe ich mich dann so langsam aber sicher an das Optimum (rein Messtechnisch) herangearbeitet. Nach einigem herum probieren hatte ich eine vernünftige Einstellung gefunden.
Lösen der Spurstange |
Nach ein paar Tagen gab
es allerdings einen Rückschlag. In einer 90° Kurve, die ich weiß Gott nicht
scharf gefahren bin, änderte sich plötzlich schlagartig das Fahrverhalten und der
rechte Vorderreifen schliff an der Strebe des Schutzblechhalters...?!?! Im
ersten Moment konnte ich mir keinen Reim darauf machen, was mich da so plötzlich
ausgebremst hatte. Einen Schlag auf das Rad hatte ich nicht wahrgenommen und
ich war wirklich komoot unterwegs. Ein Blcik auf meine neuen Felgen verhieß
nichts Gutes. Um den kompletten Umfang war die Felge an den Speichenösen
erheblich ausgebogen. Dies führte letztendlich zur Unwucht des Rades.
Die erste Vermutung war eine oder mehrere lockere Speichen, aber die saßen alle fest…zu fest wie sich später herausstellte. Ich versuchte mit einem Speichenschlüssel die Unwucht aus dem Rad heraus zu bekommen. Aber anstatt die Speichen fest zuziehen musste ich einige lösen. Einige waren nicht aufzubekommen, so stramm waren diese eingeschraubt. Letztendlich habe ich es nach einigem hin und her gepackt die Unwucht aus dem Rad zu bekommen, so dass wenigstens nichts mehr schliff. Ich habe noch am gleichen Tag Bike Revolution kontaktiert und um Ersatz gebeten. Da ich nicht wusste, wie lange die Lieferung diesmal dauert, habe ich die Radlager an den alten 18“ Rädern wechseln lassen. Das war schnell gemacht und so konnte ich mein Wild One die Woche darauf wieder auf die alten Reifen umbauen. Das Umbauen der Schutzbleche und das Einstellen der Spur habe ich mir allerdings geschenkt.
Defekte Felge |
Die erste Vermutung war eine oder mehrere lockere Speichen, aber die saßen alle fest…zu fest wie sich später herausstellte. Ich versuchte mit einem Speichenschlüssel die Unwucht aus dem Rad heraus zu bekommen. Aber anstatt die Speichen fest zuziehen musste ich einige lösen. Einige waren nicht aufzubekommen, so stramm waren diese eingeschraubt. Letztendlich habe ich es nach einigem hin und her gepackt die Unwucht aus dem Rad zu bekommen, so dass wenigstens nichts mehr schliff. Ich habe noch am gleichen Tag Bike Revolution kontaktiert und um Ersatz gebeten. Da ich nicht wusste, wie lange die Lieferung diesmal dauert, habe ich die Radlager an den alten 18“ Rädern wechseln lassen. Das war schnell gemacht und so konnte ich mein Wild One die Woche darauf wieder auf die alten Reifen umbauen. Das Umbauen der Schutzbleche und das Einstellen der Spur habe ich mir allerdings geschenkt.
Defekte Radlager |
Alte Räder; neue Schutzbleche |
Die neuen Räder kamen schneller als erwartet…also wieder Umbau mit allem Schnick Schnack...so langsam werde ich Experte…auch für die Einstellung der Scheibenbremsen.
Trotz des Aufwands hat
sich der Umbau gelohnt. Auch die Kontrolle der Spur war eine gute Idee. Der
Reifenverschleiß hat merklich abgenommen. Die Energyzer laufen seit nunmehr
über 4000 km und haben noch ausreichend Profil.
Endgültige Montage |
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