Vorbereitung
Eine kurze Email an Thomas Seide
und schon war der Termin am 18. Januar fixiert. Bis dato standen meine
Testfahrten mit den Liegerädern wettertechnisch nicht unbedingt unter dem
besten Stern aber Petrus hatte noch eine Steigerung in petto, aber dazu später.
Die Tage dazwischen habe ich damit
verbracht, Konfiguration miteinander zu vergleichen, Technik ab zu klären und
mich weiter in das Thema ein zu lesen. Tja, wenn ich mich in ein Thema
verbissen habe, dann wird es auch für mein Umfeld schwierig.
Die Anreise
Der 18. Januar kam immer näher,
die Vorfreude stieg und die Wetteraussichten wurden immer schlechter. Anfang
der Woche war klar, dass die Fahrt nach Österreich kein Zuckerschlecken werden wird.
Mittwochs hatte ich noch bis nachmittags in Frankfurt zu tun und danach habe
ich die erste Etappe bis nach Passau hinter mich gebracht. Ab Regensburg bis
Passau gab es eine geschlossene Schneedecke auf der Autobahn. Naja schön langsam machen. Am nächsten Morgen sah es nicht
besser aus. Es schneite immer noch und innerlich hatte ich eine weitere
Testfahrt bereits abgeschrieben. Die Weiterfahrt nach Gänserndorf, mit einem
kurzen Zwischenstopp in Wien, habe ich aber ohne Probleme gepackt. Doch 30-40cm
Neuschnee sind nicht zu verachten und für den nächsten Tag waren noch Windböen mit der Gefahr von
Schneeverwehungen vorhergesagt….na toll, das wird ja immer besser.
Gänserndorf
Über Nacht hat es zum Glück
aufgehört zu schneien und nach einem kurzen Frühstück habe ich mich auf den Weg
zu Bike Revolution gemacht. Etwas außerhalb von Gänserndorf in einem Wohngebiet
ist die Firma beheimatet. Von außen kaum als eine Produktionsstätte oder
Werkstatt erkenntlich, macht auch nur ein kleines Schild im Eingangsbereich auf
diese Firma aufmerksam. Kurz angeklingelt und schon streckte mir jemand
freundlich den Kopf aus dem Fenster des Wohnhauses entgegen und ein paar
Minuten später stand ich in der Werkstatt in der die Steintrikes nach Kundenwünschen zusammengebaut werden. Jeder
Quadratmillimeter dieser Werkstatt wird genutzt. Fast fertige Bikes stehen
neben Rahmen. Da steht ein Prototyp und 2 Fertige Räder stehen auch noch da. In den Regalen findet man entsprechende
Einzelteile und Zubehör. Zwei Mädels bauen mit guter Laune und Fachverstand die
Bikes zusammen. Ein richtig uriges Ambiente; erinnerte mich sehr stark an die
Fahrradwerkstatt in meiner Jugendzeit, in der ich mir immer meine Ersatzteile
besorgt hatte.
Der ultimative Test
Thomas ging mit mir sofort in die
technischen Details. Er ist ein wahrer Überzeugungstäter. Die technischen
Informationen sprudeln nur so aus ihm heraus; man merkt, er hängt mit Herz und
Seele an seinen Produkten. Keine meiner Fragen blieb unbeantwortet und
besonders beeindruckt war ich von der Vorstellung der Güte der Pulverbeschichtung.
Der Rahmen wird innen und außen gepulvert, um einen optimalen Korrosionsschutz
zu gewährleisten. Selbst heftiges aufeinanderschlagen zweier Rohre hatte keinen
sichtbaren Einfluss auf die Güte der Beschichtung; wirklich überzeugend.
Was mich aber noch mehr beeindruckte
war die Tatsache, dass ich doch noch zu einer ausgiebigen Testfahrt kommen
sollte…und das bei diesen Straßenverhältnissen und bei diesem Wetter. Mittlerweile hatte es wieder begonnen
leicht zu schneien. Nun gut…was soll‘s…nur die Harten kommen in den Garten.
Also kurz die Winterradklamotten aus dem Auto geholt und umgezogen. Das Wild One, diesmal in der Konfiguration
vorne 18“ und hinten 20“, wurde auf meine Größe angepasst und schon konnte ich
die ersten Runden auf Schnee drehen. Diesmal bekam ich allerdings Unterstützung
von einem 250 Watt Tretlagermotor. Das war auch nicht verkehrt, denn zum einen
passt meine derzeitige Kraftentfaltung noch nicht zum Liegeradfahren zum anderen
bremste der Schnee meinen Vortrieb doch ganz erheblich. Nach einigen Runden war
aber klar dass doch noch ein Paar Anpassungen vorgenommen werden mussten. Der
hintere Reifen musste durch einen mit mehr Profil ausgetauscht werden, der
Radstand wurde verlängert und die Sitzschale etwas flacher gestellt. Durch
diese leichten Anpassungen wurde ein merklich besseres Fahrgefühl hergestellt.
Kaum zu glauben, was ein paar Millimeter bewirken können.
Wild One, jetzt verstehe ich
Thomas begleitet mich auf der
Testfahrt mit seiner Höllenmaschine….ein Wild One mit einem 4,5kW E-Antrieb….absoluter
Hammer. Während ich mich auf den ersten Metern frage: „wo sind die 250 Watt des
Tretlagermotors??“, zerrt Thomas mit einem Affenzahn driftend an mir vorbei. Es
hilft ja nichts, also Konzentration. Ich kämpfe mich durch das Weiß und die
Schneeflocken hauen mir um die Ohren. Der Wind ist echt eklig kalt, die -4°C tun ihr übriges. So was
bin ich als Bürohengst einfach nicht mehr gewohnt. Ab geht es in die Seitenstraßen
und die Bedingungen werden nicht gerade besser. Tja da heißt es Umdenken; man zieht eben nicht
nur eine Spur sondern deren 3 durch den Schnee, und so pflüge ich durch die
Schneehaufen und ich frage mich gerade wie lange die Oberschenkel das wohl
mitmachen. Endlich hat Thomas ein Einsehen mit mir und wir biegen in eine
besser befahrbare Straße ab. Thomas dreht am Gashebel und schon driftet er
davon, während ich so langsam aber sicher meinen Rhythmus finde. Jetzt finde
ich auch Zeit mich näher mit dem Untersatz zu beschäftigen. Die Muskeln entspannen
etwas und ich muss feststellen dass die Sitzposition wesentlich bequemer ist
als bei meinem letzten Test. Thomas dreht seine Runden; einmal ist er vor mir,
Sekunden später hinter mir. Bei jedem Vorbeifahren gibt es einen guten Tipp und
ich fühle mich immer wohler. Und kaum zu glauben…ich fahre zwischen 20-25 km/h
und das im Schnee; einfach herrlich.
Jetzt bekomme ich noch eine Runde Bundesstrasse geboten, die ist zwar geräumt aber in dieser niedrigen Position ist das schon etwas ungewohnt. So jetzt erst Mal Mittagessen und Energie nachtanken.
Der Rückweg war für mich einfacher als der Hinweg. Lag es am Training, Gefälle oder am 1/4 Weißwein…keine Ahnung. Thomas flog jedenfalls wieder an mir vorbei und driftete ohne Unterlass die Straße hoch und runter. Wieder Mal rauschte er mit knapp 50 Sachen an mir vorbei um eine 1/10 Sekunde später in einer Schneewolke zu verschwinden….tja da stand er nun 5m weiter im Acker…nix passiert…weiter geht’s. Am nächsten Kreisverkehr 2 Runden im Dauerdrift und das mit einem Fahrrad. Naja da war ich doch etwas gemütlicher unterwegs. Eine kleine Überraschung hatte Thomas noch für mich vorbereitet, kurz vor Ankunft war noch ein kleiner Hügel zu bewältigen. Trotz Anlauf und E-Motor Unterstützung musste ich die letzten Meter etwas kräftiger kurbeln.
Jetzt bekomme ich noch eine Runde Bundesstrasse geboten, die ist zwar geräumt aber in dieser niedrigen Position ist das schon etwas ungewohnt. So jetzt erst Mal Mittagessen und Energie nachtanken.
Der Rückweg war für mich einfacher als der Hinweg. Lag es am Training, Gefälle oder am 1/4 Weißwein…keine Ahnung. Thomas flog jedenfalls wieder an mir vorbei und driftete ohne Unterlass die Straße hoch und runter. Wieder Mal rauschte er mit knapp 50 Sachen an mir vorbei um eine 1/10 Sekunde später in einer Schneewolke zu verschwinden….tja da stand er nun 5m weiter im Acker…nix passiert…weiter geht’s. Am nächsten Kreisverkehr 2 Runden im Dauerdrift und das mit einem Fahrrad. Naja da war ich doch etwas gemütlicher unterwegs. Eine kleine Überraschung hatte Thomas noch für mich vorbereitet, kurz vor Ankunft war noch ein kleiner Hügel zu bewältigen. Trotz Anlauf und E-Motor Unterstützung musste ich die letzten Meter etwas kräftiger kurbeln.
Das Fazit
Ja und dann standen wir wieder in
der Werkstatt und ich war mir sicher, dass Rad wird bestellt! Dieser Ritt war, trotz
der widrigen Verhältnisse, beeindruckend und die letzten Zweifel, was die
Sitzposition angeht, waren ausgeräumt.
Obwohl die 18“/20“ Variante die
sicherlich agilere Version darstellt, habe ich mich für die 18“/26“ Variante
entschieden. Das Rad gefällt mir in
dieser Konstellation einfach besser. In der Sonderausstattungsliste stehen die
Sonderfarbe (Apple green dormant/schwarz), die Dual Drive Schaltung, der Low
Rider Gepäckträger und dazu noch Schwalbe Kojak Bereifung.
Ich erfülle mir damit einen echten Traum.
Ich erfülle mir damit einen echten Traum.
6 Stunden hat sich Thomas für mich
Zeit genommen. Um halb vier saß ich
wieder in meinem Auto glücklich und sicher, dass ich die richtige Entscheidung
getroffen habe. Einen Wermutstropfen
gibt es natürlich immer…..die Lieferzeit…..ich muss mich noch bis Anfang April
gedulden….die Wartezeit wird schwer genug werden, aber ich weiß, ich bekomme
eine tolle Fahrmaschine.
Vielen Dank an das Team von Bike Revolution, an Roswitha und Jörg in Heinsberg für die bis dato tolle Beratung.
Vielen Dank an das Team von Bike Revolution, an Roswitha und Jörg in Heinsberg für die bis dato tolle Beratung.
Anbei noch ein paar Eindrücke die
Thomas während der Fahrt aufgenommen hat.