Samstag, 1. Dezember 2012

Auf ein einem Bein kann man nicht stehen...eine weitere Testfahrt

Die erste Fahrt mit einem Liegetrike war trotz der schlechten Wettersituation ein echter Appetizer. Aber ich wollte auf jeden Fall noch ein paar weitere Eindrücke einsammeln.

Ich hatte noch ein paar Resturlaubstage für dieses Jahr übrig und so habe ich mir einen Tag freigenommen und in Willich die Firma Liegeradbau Schumacher besucht. www.liegeradbau.de.
Dort angekommen wurde ich von Herrn Hansch begrüßt und der hat sich dann auch richtig Zeit genommen (nochmals vielen Dank).

Zum Testen standen drei Trikes von HP Velotechnik www.hpvelotechnik.com und 1 Trike des englischen Herstellers ICE www.icletta.com zur Verfügung. Nach ein paar grundlegenden Informationen durfte ich in einem HP Velotechnik Gekko platznehmen. Der Ausleger wurde auf meine Beinlänge eingestellt und schon ging es raus auf die Strasse. Jetzt muss man sich vorstellen, dass die Firma Schumacher in einem der Industriegebiete in Willich liegt. Da bekommt man natürlich hautnah das Erlebnis Konfrontation mit dem LKW Verkehr geboten. Aber ich muss sagen, ich hatte nie das Gefühl der Unsicherheit. Vielmehr wurde ich als Verkehrsteilnehmer viel stärker beachtet. An engen Stellen hat man gewartet und man wurde nicht halsbrecherisch überholt.

Das Gekko ist ein ungefedertes Trike. Durch den Netzsitz werden normale Stösse einigermaßen gut abgefedert. Die Runde hat wirklich Spaß gemacht und das Gefährt bietet eine gute Rückmeldung und hat eine gute Straßenlage  Die Lenkung arbeitet sehr gut und bei etwas schärferen Lenkbewegungen kann man das eine "Beinchen" zu heben bringen, was aber sehr gut kontrollierbar ist. Der Vergleich zum  Nomad von Steintrikes geht zu Gunsten des Nomads. Wobei die Unterschiede für mich persönlich nicht zu gravierend waren. Das mag der kurzen Testzeit und dem Umstand geschuldet sein, dass ich nur auf einem Fahrbahnbelag (Asphalt) testen konnte.

Der nächste Testkandidat war das Scorpion aus dem Hause HP Velotechnik. Diesmal teilgefedert. Das Trike war mit einer Elektrounterstützung ausgestattet und dementsprechend etwas schwerer.
Was soll ich sagen. Das Fahrverhalten hat mich diesmal nicht überzeugt. Irgendwie war mir das alles zu träge, indirekt und wenig agil. Ohne Frage man sitzt wirklich bequem und die hintere Dämpfung verrichtet klaglos ihren Dienst. Aber ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass ich mit diesem Gefährt warm werden könnte. Also zurück zu Herrn Hansch und mal den nächsten Kandidaten testen.

Und der Stand schon bereit...schön in dunkelblaumetallic....das ICE Adventure HD. HD steht für Heavy Duty...und das heißt verstärkter Rahmen, breitere Spur und breiterer Sitz. Ausgestattet ist dieses Bike mit einer Elastomerdämpfung im hinteren Bereich. Vorne allerdings ungefedert (kann nachgerüstet werden). Ich war wirklich gespannt wie sich eine solche Elastomerfederung gegenüber der wesentlich aufwendigeren Dämpfung beim Scorpion bzw Nomad schlägt.
Also Platz nehmen und los auf die Teststrecke. Nach den ersten Metern war mir klar...wow!!!
Alles sehr direkt, leichtfüssig, agil....so liebe ich das. Kurz ansprinten...abbremsen...Kurven. Absolut genial...so etwas hatte ich gesucht. Einziger Wermutstropfen war der installierte HD-Sessel. Superbequem, aber ich bin in den Kurven hin und her gerutscht, dass ich mich teilweise schon etwas unsicher fühlte. Also zurück zur Sevicestelle. Herr Hansch war so nett und hat einfach einen anderen Sitz montiert. Und ab zur zweiten Runde. Diesmal passte es. Das was der fehlende i-Punkt. Ich fühlte mich so richtig eins mit dem Gefährt. Diesmal bin ich sogar zwei Runden gefahren ;)...Mein bisheriger Favorit.

Herr Hansch hatte dann noch ein vollgefedertes Trike aus dem Hause HP Velotechnik vorbereitet. Ein Scorpion. Ich muss schon sagen, das Scorpion sieht schon toll aus. Antrazitgrau und die vordere Geometrie macht mit den fetten Rohren einiges her. Also einsteigen in den Renner. Ich wuchte meine 90Kilo in den Sitz und habe das Gefühl in ein Federbett zu fallen ;)...was eine Sänfte. Raus auf die Strasse. Man hat fast das Gefühl, man schwebt. Kanaldeckel werden fasst nicht mehr wahrgenommen...aaaaabbbbbeerrrrrr mir ist das alles zu indirekt, zu träge. Das Vollgefederte Bike gefällt mir zwar wesentlich besser als sein teilgefedertes Pendant, aber  an das Fahrgefühl des Adventures HD kommt es nicht ran. Wohlgemerkt...dies sind alles subjektive, persönliche Eindrücke. Ich bin wahrlich kein Liegeradexperte. Aber ich kann wirklich nur Jedem empfehlen, der sich mit diesem Thema auseinandersetzt: testen, testen, testen. Die Unterschiede sind wirklich gewaltig.

Über zwei Stunden hat sich Herr Hansch für mich Zeit genommen. Für die Geduld und die Beratung gebe ich gerne eine 1+ und das Adventure HD werde ich mir mal für einen längere Ausfahrt ausleihen.

Der Infektionsgrad hat nochmals zugenommen...

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