Im April erwartete mich „das“
Highlight des Jahres. Aber erstmal schön der Reihe nach.
Nach dem ich im März einen Gang zurückgeschaltet hatte und mir etwas Ruhe verordnete, zog ich mein Training Anfang April wieder an…aber immer schön mit der Ruhe, man ist ja nicht mehr der Jüngste.
Nach dem ich im März einen Gang zurückgeschaltet hatte und mir etwas Ruhe verordnete, zog ich mein Training Anfang April wieder an…aber immer schön mit der Ruhe, man ist ja nicht mehr der Jüngste.
Das Wetter wurde merklich
besser und die Touren wurden wieder länger. Nach Arcen in den Niederlanden und
an der Maas zurück nach Venlo, aber auch eine schöne Tour nach Düsseldorf an
den Rhein zur Vorbereitung auf das Kommende.
Bereits Ende letzten
Jahres hatten wir mit den Vorbereitungen für den ersten größeren Trip über
mehrere Tage begonnen. Ziel war die Spezialradmesse in Germersheim, jedenfalls
für meine mit radelnden
Kollegen. Mein Plan war, die Gruppe in Worms zu
verlassen und das Wochenende bei meinen Eltern im hessischen Ried zu verbringen.
Für die komplette Tour hatten wir insgesamt 13 Tage veranschlagt und für mich
einen Ruhetag. Die Tour führte uns von Düsseldorf am Rhein entlang und
begleitet wurde ich von einer Gruppe von 4 Briten; Auntiehelen, Simon, Joyce
und Nigel. Auntiehelen, Simon und Nigel jeweils auf ICE Sprint und Joyce auf
einem ICE T. Simon, Joyce und Nigel kamen auf eigenen Rädern von England auf
den Kontinent. Wir haben uns hinter Willich-Anrath getroffen und sind dann auf
bekannten Wegen nach Düsseldorf geradelt. Hier begann dann die eigentliche Tour
am Rhein entlang. In Düsseldorf haben wir uns noch eine Stärkung gegönnt und
sind dann gemütlich in Richtung Zons, unserem ersten Etappenziel weitergefahren.
Wie haben alle in Hotels übernachtet, außer Nigel, der auf sich auf einer
Europatour befand, hat auf Campingplätzen genächtigt. Für mich waren es am
ersten Tag nur 62km…ganz bequem zum Einrollen.
Die Reisegruppe Auntiehelen, Nigel, Joyce, Klaus und Simon |
Den zweiten Tag starteten
wir bei hervorragendem Wetter auf der linken Rheinseite vorbei an Dormagen,
Köln, Bonn, Remagen bis zu unserem Ziel in Bad Breisig. Bei unserem Zwischenstopp
auf der Kölner Domplatte waren wir die Attraktion…ich glaube wir haben dem Dom
die Schau gestohlen und einige Touristen haben auch Bilder von uns geschossen.
Auf der Kölner Domplatte |
Unterwegs bei Rheinkilometer 666 |
Am Ende des Tages standen knapp 100km auf dem Tacho. Das hört sich für den
Alltagsradler viel an, aber auf einem bequemen Liegetrike und sehr gemächlichem
Tempo ist das kein Problem. Es gibt keine Ermüdungserscheinungen und auch die
Seele stellt sich langsam aber sicher auf das gemäßigte Tempo ein. Ein sehr
angenehmer Effekt.
Das gute Wetter blieb uns
auch auf der dritten Etappe als guter Begleiter erhalten. Weiter ging es vorbei
an Andernach, Koblenz, Rhens, Boppard, Bad Salzig nach St. Goar. Am Deutschen
Eck haben wir natürlich eine kurze Pause eingelegt und haben in Koblenz zu
Mittag gegessen.
Am Deutschen Eck in Koblenz |
Die Durchfahrt durch das Mittlere Rheintal ist immer wieder
beeindruckend. Ich bin diese Strecke schon sehr oft mit dem Auto gefahren, aber
mit dem Rad sind die Eindrücke doch sehr verschieden. An diesem Tag haben wir
nach 74km unser Hotel in St. Goar erreicht.
Am nächsten Morgen sind
wir bei leicht „chilligem“ Wetter an der Loreley vorbeigerollt. Weiter ging es
nach Oberwesel, durch das malerische Bacherach, Bingen; hier verlässt man das
Mittlere Rheintal, Mainz; hier verabschiedete sich Nigel, der noch eine
mehrwöchige Europatour vor sich hatte, bis zu unserem Etappenziel in Nierstein.
Unter britischer Flagge |
Die Landschaft hatte sich während dieser Fahrt komplett geändert. Aus dem
malerischen Rheintal heraus, durch die weniger schönen Industriegebiete in
Mainz hinein in Weinregion Rheinhessen.
Durch die Weinberge Rheinhessens |
Perfekter Parkplatz |
Alles sehr abwechslungsreich. Am Ende
des Tages standen 83km zu Buche.
In Nierstein befand ich
mich schon in Schlagdistanz zur alten Heimat. Bis hierin hatten sich in
vergangenen Tagen meine längsten Touren geführt. Am nächsten Tag mussten wir
uns für ein paar Kilometer von unserem ständigen Begleiter Rhein verabschieden,
da der Radweg am Flussufer gesperrt war. Also ging es leicht oberhalb von
Nierstein über Oppenheim und Guntersblum weiter.
Die Vorteile des Liegetrikes |
Hier konnten wir wieder zurück
an das Rheinufer rollen. Über Hamm am Rhein, Rheindürkheim ging es bis nach
Worms. In der Innenstadt haben wir noch ein gemeinsames Essen eingenommen.
Während meine Begleiter weiter nach Speyer gefahren sind, habe ich mich über
die Rheinbrücke in Richtung Osten verabschiedet. 10 Jahre ist es mittlerweile
her, seit ich auf diesen Wegen entlanggefahren bin; ein etwas eigenartiges
Gefühl, aber Stolz es mit eigener Muskelkraft so weit gebracht zu haben. Nach
60km bin ich am Haus meiner Eltern angekommen.
Das Fazit der ersten
Woche….einfach nur toll. Mittlere Distanzen bis knapp über 100km am Tag sind
mit dem Liegetrike kein Problem. Der Körper, aber auch der Geist werden nicht
überfordert und es ist Erholung pur.